Klappt Tempeh auf dem Schulspeiseplan?

veröffentlicht von Michael am

Tempeh Kantinen Schulspeiseplan

Tempeh, ein traditionelles Lebensmittel aus Indonesien, gewinnt immer mehr an Bedeutung in Kantinen der modernen Gemeinschaftsverpflegung. Doch wie praktikabel ist Tempeh für den Schulspeiseplan und andere Speisenkonzepte? In diesem Artikel möchte ich Impulse geben, warum Tempeh eine Bereicherung für die Schulverpflegung ist und wie Küchenverantwortliche es attraktiv als pflanzliche Bio-Zutat erfolgreich einsetzen können.

Letztens hatte ich die Gelegenheit, mit dem Küchenteam von Rebional Hamburg im „Tor zur Welt“ etwas ganz Besonderes zu testen: Bio-Tempeh auf dem Speiseplan. Ich habe lange über die Umsetzung nachgedacht, da es doch gegenüber anderen Veggie-Produkten sehr speziell ist.

Aber warum sollte Tempeh, eine eher unbekanntes Zutat, überhaupt in Schulküchen oder Kantinen auf den Speisenplan bringen? Und wie können wir es schaffen, dieses hochwertige Lebensmittel dauerhaft zu integrieren, ohne dabei das Budget zu sprengen?

Was ist eigentlich Tempeh?

Tempeh ist ein traditionelles indonesisches Lebensmittel, das aus fermentierten Hülsenfrüchten, meist Sojabohnen, hergestellt wird. Die Bohnen werden gekocht, mit einer speziellen Pilzkultur geimpft und fermentiert. Dabei entsteht ein eiweißreicher, bissfester Block, der unglaublich vielseitig ist – perfekt für kreative Rezepte in der Gemeinschaftsverpflegung – standhaft stabil auch bei Cook & Hold – Caterer.

Tempeh Kantinen
Tempeh in der GV-Praxis: es funktioniert! Pflanzlich und in Bio erhältlich (Bilder: Michael Loitz)

Warum Tempeh in Kantinen? Der Game Changer

Auf dem ersten Blick ist Tempeh nicht das günstigste Produkt. Aber durch clevere Verwendung und Kalibrierung – 40 bis 50 g pro Portion reichen locker – lässt sich der Wareneinsatz optimal anpassen. Noch besser: Verwendet Tempeh als Topping auf einem bestehenden Gericht. Es bringt den „Wow“-Effekt an die Speisenausgabe und hebt den sonstigen Standard auf einen neuen kreativen Level.

Das Beste daran: Tempeh ist vegan, allergenarm und passt hervorragend in ein modernes, nachhaltiges Verpflegungskonzept – insbesondere, wenn ihr es als Bio-Zutat einsetzt. Mit der neuen Bio-AHVV (Außer-Haus-Verpflegungsverordnung) könnt ihr das Tempeh Gericht in eurer Kantine ganz offiziell als „Bio“ ausloben, wenn die gesamte Rezeptur den Standards entspricht. Das ist ein großer Pluspunkt, um euer Profil als nachhaltige Küche zu schärfen.
Noch einfacher ist die Kennzeichnung bei tagesaktueller Zutatenauslobung: Bio-Beratung.

Unser Pilotprojekt in Hamburg

Im Küchenteam von Rebional Hamburg haben wir zwei Gerichte ausprobiert:

Bio-Tempeh auf Kokos-Champignonsauce mit Lauchgemüse und Reis

Ratatouille mit Bio-Tempeh, frischer Spinat und Salzkartoffeln

Tempeh Kantinen Schulspeiseplan
Tempeh auf Kokos-Champignonsauce (links) und auf Ratatouille (rechts) auf einem Kantinen Schulspeiseplan (Bilder: Michael Loitz)

Wir haben bewusst mit kleinen Portionen im „Menü 2“ gearbeitet, wo weniger Portionen ausgegeben werden. So konnten wir die Akzeptanz testen, ohne zu viel Risiko einzugehen. Der Schlüssel zum Erfolg? Kommunikation mit den Tischgästen und eine ansprechende Präsentation der Gerichte. Und ja, es gab skeptische Fragen – aber nach dem ersten Probieren? Begeisterung pur!

Warum Tempeh perfekt für Schulen und Kantinen ist

Vielseitig einsetzbar: Ob Topping, Füllung, süße Hauptgerichte, oder „wie Hack“ in Saucen – Tempeh macht alles mit.

Gesund und nachhaltig: Reich an Eiweiß, arm an Allergenen und durch die Fermentation leicht verdaulich.

Bio-zertifizierbar: Mit der richtigen Planung könnt ihr Tempeh als Teil eines Bio-Konzepts einsetzen und damit euern Bio-Anteil erhöhen!

Jetzt seid ihr dran!

Ihr fragt euch, wie Tempeh in eure Kantine auf eurem Speiseplan landen kann? Oder habt Zweifel, ob eure Gäste das annehmen würden? Hier kommt mein Tipp: Startet ein Pilotprojekt in kleiner Runde – mit einer Schule, einer Klasse oder einem Tagesgericht als Special eurer Kantine. Wir unterstützen euch gern mit Workshops, Rezeptentwicklung und einer passenden Strategie – inkl. coolem Marketing.

Als Multiplikatorinnen für innovative Produkte arbeiten wir bei essen&ernähren eng mit Küchenteams, Entscheiderinnen und Start-ups zusammen. Unsere Mission: Neue Ideen und Produkte alltagstauglich in die Gemeinschaftsverpflegung bringen – dort wo eben für viele gekocht wird.

Lasst uns Tempeh gemeinsam ausprobieren und sehen, was möglich ist!

Kontaktieren Sie uns

Neugierig geworden? Dann meldet euch bei uns – wir helfen euch, Tempeh (und andere innovative Produkte) in eure Küche zu bringen.

Quellenangabe:
Titelbild: Michael Loitz/michaelloitz.de

fourTaste/four-taste.com


ESSEN & ERNÄHREN, Bio-Beratung Michael Loitz

Michael

Michael, der Initiator von ESSEN & ERNÄHREN, bringt seine langjährige Erfahrung als Küchenleiter, Verpflegungsmanager und Auditor in die Qualitätssicherung von Küchen und Kantinen ein. Mit seinem umfangreichen Fachwissen und seiner tiefgreifenden Branchenerfahrung setzt er sich für hohe Standards und innovative Lösungen in der Gemeinschaftsverpflegung ein.