Bio auf einen Blick erkennen

veröffentlicht von Maren am

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Die Bundesregierung hat noch vor der Sommerpause die Voraussetzungen für eine neue Verordnung für mehr Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung geschaffen: Ein Neues Bio-Siegel wird auf den Weg gebracht. Was bedeutet das insbesondere für Küchen und Kantinen der Gemeinschaftsverpflegung?

Zu teuer, zu umständlich, für Kundinnen und Kunden nicht erkennbar – für Verantwortliche in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) sprachen bislang einige Gründe gegen Bio-Lebensmittel in der Küche. Kein Wunder, dass nach Einschätzung von Expert:innen der Bio-Anteil in der AHV in Deutschland im niedrigen einstelligen Bereich liegt.

Im Juni billigte der Bundestag nun einen Gesetzentwurf zur Änderung des Öko-Landbaugesetzes und des Öko-Kennzeichengesetzes. Anfang Juli stimmte der Bundesrat einer Kennzeichnung von Bio-Anteilen in der Außerhausverpflegung zu. Der Weg für mehr Bio in Kantinen, Mensen und Restaurants ist damit geebnet. Doch was bedeutet das für Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung?

Neues Bio-Siegel für die AHV

Die neue Verordnung bringt ein Bio-Siegel in die AHV: Von der Schulmensa über den Imbiss bis zur Betriebskantine können Anbieter mit dem neuen Siegel zukünftig freiwillig zeigen, dass sie mit Bio-Lebensmitteln kochen – und so bei den Kunden mit ihrem nachhaltigeren Angebot werben. Gleichzeitig soll es Betrieben laut der Bundesregierung aber auch leichter gemacht werden, an der Bio-Zertifizierung teilzunehmen. 

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Neues Bio-Siegel für Küchen und Kantinen der Gemeinschaftsverpflegung (Foto: Getty Images/iStockphoto/zoranm | Logos: BMEL)

Das neue Bio-Logo in der AHV ist in drei Stufen eingeteilt: Gold, Silber und Bronze. Je nach dem Anteil der Bio-Lebensmittel im Menü kommen die unterschiedlichen Stufen des Labels zum Einsatz. Die Einteilung ist dabei wie folgt:

  • Gold: 90 bis 100 % Bio-Anteile
  • Silber: 50 bis 89 % Bio-Anteile
  • Bronze: 20 biss 49 % Bio-Anteil

Bio-Förderung der Bundesregierung für Betriebe in der AHV

Für Betriebe, die bislang noch nicht mit Bio-Produkten kochen – aber darüber nachdenken – hat die Bundesregierung ein Förderprogramm aufgelegt: Wer zukünftig mindestens 30 % Bio-Anteil in die Menüs integrieren möchte, kann eine Förderung für Beratungskosten beantragen. Darüber hinaus kann auch die Schulung von Mitarbeitenden bezuschusst werden. Der Zuschuss liegt bei maximal 80 % der Kosten, für Kitas und Schulen mit eigener Küche liegt die Förderung sogar bei bis zu 90 %. Die maximale Fördersumme beträgt 35.000 Euro.

Klingt interessant für Ihren Betrieb? Um den Zuschuss zu der Beratung zu erhalten, sollten Betrieben sich die Voraussetzungen dafür unbedingt genauer ansehen. Um förderfähig zu sein, darf die Beratung etwa noch nicht begonnen haben, wenn der Zulassungsbescheid erlassen wird, auch der Vertrag für die Beratung darf noch nicht unterschrieben sein.

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Neues Bio-Siegel und Logo – Aus unserem Leistungsspektrum: Bio-Beratung in der Gemeinschaftsverpflegung (Foto: ESSEN & ERNÄHREN)

In der Praxis bedeutet das für Betriebe: Informieren Sie sich über Berater bzw. Beraterinnen, stellen Sie den Antrag und warten Sie anschließend auf den Förderbescheid, bevor Sie die Beratung vereinbaren und in Anspruch nehmen. Weitere Informationen und das Antragsformular finden Sie hier: https://www.bundesprogramm.de/beratungsfoerderung-ahv/antragsverfahren

Warum mehr Bio-Lebensmittel?

Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien vorgenommen, bis 2030 einen Anteil von 30 % Öko-Landbau zu erreichen. Ökolandbau hat verschiedene Vorteile, trägt etwa zum Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität bei. Darüber hinaus wird durch den Verzicht auf Mineraldünger weniger fossile Energie verbraucht. Kurz: Öko-Lebensmittel sind ein Weg, um unsere Ernährung umweltverträglicher zu gestalten. Um den Anteil des Ökolandbaus zu steigern, ist die Außer-Haus-Verpflegung mit Küchen und Kantinen der Gemeinschaftsgastronomie ein großer Hebel – und kann so im Alltag einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Ernährung leisten. 

Erfahre Sie mehr über die Ernährungsstrategie für Deutschland.


Quellenangaben:
Bundestag/Regierung: Bio-Anteil in Außer-Haus-Verpflegung erhöhen
Bundestag/Bundestag stimmt für Bio-Siegel in der Außer-Haus-Verpflegung
BMEL/Neues Bio-Label für Kantinen und Co. auf den Weg gebracht
BMEL/Öko-Landbau stärken: Prozess zur Weiterentwicklung der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau
Food Service/Mehr Bio auf dem Teller wird gefördert
Titelbild: Gilles Lougassi/Shutterstock.com


Maren-Schulze

Maren

Maren, eine versierte Ernährungswissenschaftlerin und Kommunikationsexpertin, spezialisiert sich auf das Verfassen von Texten für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen. Sie bringt zudem ihre Expertise im Projektmanagement für Küchen und Kantinen ein, um diese Bereiche effektiv zu unterstützen und zu optimieren.