Gutes Essen im Alter: Mehr als nur satt werden

Die Seniorenverpflegung ist mehr als nur satt machen
Seniorenverpflegung ist Lebensqualität, Gesundheitsförderung und ein Stück Zuhause. In meiner langjährigen Praxis als Küchenleiter und Diätkoch habe ich erlebt, wie entscheidend eine gut organisierte Verpflegung für das Wohlbefinden älterer Menschen ist – ob Einsätze bei Caterern, in der Klinik oder beim Essen auf Rädern.
Meine Weiterbildung zum Diätkoch, ergänzt durch die DGE-Fortbildung „Ernährung im Alter und hohem Alter“, hat mir gezeigt: Fachwissen und Teamarbeit sind der Schlüssel, um Herausforderungen wie Kaubeschwerden, Untergewicht oder den erhöhten Eiweißbedarf im Alter erfolgreich zu meistern.
Warum Weiterbildung für die Seniorenverpflegung so wichtig ist
Die Anforderungen an die Verpflegung in Senioreneinrichtungen sind hoch. Neben ernährungsphysiologischen Vorgaben wie den DGE-Qualitätsstandards geht es auch um sensorische Aspekte, Akzeptanz und Genuss. Eine zielgerichtete Schulung hilft Küchenteams, Pflege und Servicepersonal gleichermaßen, diese Vorgaben praxisnah umzusetzen – von der Menüplanung bis zum Anrichten.
Ich erinnere mich gut an meine Zeit beim Caterer in Hamburg, wo täglich hunderte Mahlzeiten für Seniorenverpflegung und Kliniken produziert wurden. Dort habe ich gelernt: Qualität entsteht nicht zufällig, sondern durch klare Prozesse, regelmäßige Weiterbildung und interdisziplinäre Beratung.

Passierte Kost – mehr als nur püriert
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit war oft die Zubereitung passierter Kost. Sie wird leider noch zu oft als „zweite Wahl“ angesehen, obwohl sie in der Seniorenverpflegung ein zentrales Qualitätsmerkmal ist. Mit den richtigen Techniken, ansprechender Anrichtung und nährstoffreicher Rezeptur kann auch passierte Kost appetitlich und abwechslungsreich sein.
Besonders im Bereich Schulung und Weiterbildung können Küchen- und Pflegeteams hier enorm profitieren – etwa durch Tipps zur Formrückführung, Würzung oder zur Verwendung von Eiweißanreicherung, um Mangelernährung vorzubeugen.
Beratung als Brücke zwischen Theorie und Praxis
Die DGE-Qualitätsstandards für „Essen auf Rädern“ und Senioreneinrichtungen bieten eine fundierte Grundlage – doch ihre Umsetzung braucht individuelle Beratung. Jede Küche, jede Einrichtung hat andere Rahmenbedingungen: Budget, Personal, Küchentechnik, Bewohnerstruktur.
Eine praxisorientierte Beratung kann helfen, Prioritäten zu setzen:
- Menüplanung nach DGE-Standard und Bewohnerwünschen
- Eiweißreiche Kost in jeder Mahlzeit sicherstellen
- Kommunikation zwischen Küche, Pflege und Verwaltung verbessern
- Akzeptanz steigern – auch bei besonderen Kostformen
Weiterbildung und Schulung als Teamaufgabe
Qualität in der Seniorenverpflegung entsteht im Zusammenspiel vieler Bereiche. Küchenprofis brauchen das Wissen um Nährstoffe und Zubereitungstechniken, Pflegekräfte müssen die Besonderheiten spezieller Kostformen kennen, und Servicepersonal trägt durch ansprechende Präsentation und Kommunikation zum Gesamterlebnis bei.
Weiterbildung, Schulung und Beratung sind deshalb keine einmaligen Projekte, sondern kontinuierliche Prozesse – am besten eingebettet in ein Qualitätsmanagement, das regelmäßig überprüft und angepasst wird.
Einladung zum Online-Event: Seniorenverpflegung neu denken

Genau darüber sprechen wir beim nächsten CONNECT am
🗓 Montag, 01.09.2025 | 18:00–19:00 Uhr (online)
🎤 Fachinput von Rudolf Paulson – Koch, Küchenmeister, Diätkoch IHK & Betriebswirt (VWA)
Seit über 30 Jahren engagiert er sich für gute Ernährung in Senioreneinrichtungen – als Küchenleiter, Schulungskoch und Berater.
- Welche Bedeutung hat gutes Essen für Bewohner*innen? 💬
- Warum ist Zusammenarbeit aller Bereiche entscheidend? 🤝
- Wie lässt sich Qualität langfristig sichern? 🍽️
Moderation: Maren Schulze aus unserem Berater-Netzwerk, Ernährungswissenschaftlerin & Kommunikationsprofi.
Im Anschluss: 30 Minuten offener Austausch, Vernetzung & Q&A.
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Quellen:
Titelbild: Canva
DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung mit „Essen auf Rädern“ und in Senioreneinrichtungen/fitimalter-dge.de