Weniger Plastik in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Trinkhalme, Rührstäbchen, Einweg-Geschirr, To-go-Becher und Einweg-Behälter aus Plastik, Bio-Plastik oder Styropor – all das ist seit dem 3. Juli 2021 verboten. Besonders für die Gastronomie mit Außer-Haus-Geschäft bedeutet das: Umdenken! Aber nicht nur in diesem Bereich gibt es viel Einsparpotenzial von Plastik. Auch vor Ort in der Küche und am Gast kann Plastik reduziert werden. Und zwar nicht nur in Gastronomie, sondern auch in Mensen, Kantinen und Co. Wir geben Tipps für weniger Plastik in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie.
Vorteile von weniger Plastik
Frischhaltefolie, Transportverpackungen, Verpackungen allgemein, Strohhalme, Plastikbecher, … in einem Restaurant oder in einer Großküche fällt eine Menge Plastik an. Ganz verhindern lässt sich das aktuell (noch) nicht. Dafür fehlt einfach die Vielfalt an Alternativen zu Plastik, sowohl aus Angebots- als auch aus Kostensicht. Doch schon heute gibt es einige Stellschrauben, mit denen sich Plastik in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie reduzieren lässt.
Bevor wir Tipps vorstellen, möchten wir erst einmal auf ein paar Vorteile eingehen, die Gastronomen und Betreiber von Kantinen, Mensen und Co. davon haben, wenn sie Plastik einsparen:
- Einer der wohl wichtigsten Punkte ist der Nachhaltigkeitsaspekt. Weniger Plastik bedeutet eine deutlich geringere Belastung der Umwelt.
- Betriebe sparen langfristig aber auch Geld, beispielsweise, wenn sie Einmalprodukte aus Plastik gegen Mehrweg austauschen, z. B. To-go-Becher.
- Plastik bewusst zu reduzieren kann auch ein Image-Booster sein. Ganz nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber!“. Viele Gäste wissen es zu schätzen, wenn Restaurants, Mensen, Kantinen und Co. auf Nachhaltigkeit setzen.
Plastik-Einwegprodukte seit Sommer verboten
Die Politik hat im Juli 2021 ein Verbot für viele Kunststoff-Einwegprodukte in der EU auf den Weg gebracht. Mit diesem Schritt möchte sie einen Beitrag zur Reduzierung der Müllflut beitragen. Denn: Außer-Haus-Essen und To-go boomt. Allein 320.000 Einweg-Becher für heiße Getränke sind stündlich in Deutschland im Gebrauch (Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit).
Die Produktion folgender Produkte ist seit Sommer 2021 in der EU verboten:
- Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik
- Trinkhalme, Rührstäbchen, Wattestäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff
- To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus Styropor
- Wegwerfteller, -becher oder -besteck aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen
- Einwegteller und -schalen aus Pappe, die nur zu einem geringen Teil aus Kunststoff bestehen oder mit Kunststoff überzogen sind
Hinweis: Händler dürfen vorhandene Ware noch verkaufen. Daher treffen wir sicher noch eine gewisse Zeit im Handel auf entsprechende Produkte treffen.
Tipps für weniger Plastik „am Gast“
Viele Gastronomen und Betreiber von Kantinen, Mensen und Co. müssen jetzt umdenken und auf nachhaltigere Alternativen umsteigen. Hier kommen einige Tipps, wie sich Plastik in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung „am Gast“ und im Außer-Haus-Verkauf reduzieren lässt.
Mehrweg:
Außer Haus-Geschäft:
- Es gibt bereits eine Reihe an Anbieter, die Mehrwegsysteme für das Außer-Haus-Geschäft entwickelt haben. Dazu zählt u. a. „Recup“. Sie haben ein Pfandsystem für To-go-Becher und für Schalen entwickelt.
- Mit den To-go-Bechern können Betriebsgastronomie wie Kantinen und Mensen eine nachhaltigere Alternative zu Einwegbechern schaffen. Mehr dazu hier. Die Pfand-Schüssel bieten sich auch für Gastronomen an. Details hier.
Vor Ort:
- Eine nachhaltigere Alternative zu Plastik-Strohhalmen sind Glashalme aus Glas, Bambus oder Edelstahl. Diese lassen sich reinigen und wiederverwenden.
- Für Senf und Ketchup eignen sich Dosierspender.
Einweg aus umweltfreundlicheren Materialien:
Außer Haus-Geschäft:
- Eine nachhaltigere Alternative für kleine Plastik-Rührstäbchen für den Kaffee sind beispielsweise Holzstäbchen.
- Eine umweltfreundlichere Alternative zu Plastik-Einwegbecher und -Einwegschalen sind Produkte aus Bagasse. Das ist ein Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung aus Zuckerrohr. Die Produkte sind kompostierbar und biologisch abbaubar. Auch Einwegbesteck gibt es mittlerweile aus dem Rohstoff.
- Kaffeesahne kann in kleinen Kännchen zur Verfügung gestellt werden anstelle von Portionsgebinden aus Plastik.
Wichtig: Auch bei Einwegprodukten aus umweltfreundlicheren Materialien fällt Müll an. Daher sollte Mehrweg Einweg immer bevorzugt werden.
Tipps für weniger Plastik in der Küche
Auch die Küche bietet Potenzial, Plastik in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie einzusparen. Zum Beispiel:
- Anstelle von Frischhaltefolie bieten sich Bienenwachstücher an. Es gibt sie in unterschiedlichen Grüßen und sie lassen sich mehrfach verwenden.
- Soßen lassen sich in Eisformen aus Edelstahl einfrieren. Auch Glasgefäße eignen sich (Vorsicht: Nicht ganz vollfüllen, da sich die Flüssigkeiten ausdehnen).
- Statt den Biomüll in Plastiktüten zu sammeln, eignen sich Eimer aus Keramik oder Edelstahl. Diese lassen sich hygienisch auswaschen.
- Eine nachhaltigere Alternative zu Spülbürsten aus Kunststoff sind Produkte aus Holz. Besonderer Clou: Die Bürstenköpfe lassen sich bei den meisten Modellen wechseln. So wandert nicht die ganze Bürste in den Müll.
- Auch Küchenhelfer gibt es plastikfrei, etwa aus Holz, Edelstahl oder Bambus.
Mit Händlern das Gespräch suchen
Auch bei Lebensmittelverpackungen fällt viel Plastik an. Ganz vermeiden lässt sich Plastik zwar nicht, aber auch hier gibt es Einsparmöglichkeiten. So gibt es Händler, die ihre Lebensmittel – wenn möglich – in wiederverwendbaren Kisten liefern. Bei Milch und ähnlichen Produkten können Mehrweg-Plastikverpackungen eine Alternative zu Einweg sein. Auch Glas ist eine Option. Hier lohnt es sich, einfach das Gespräch mit den Händlern zu suchen.
„ooohne“: Plastikfreies Handspülmittel
Unbezahlte Werbung: Was darf in keiner Küche fehlen? Richtig, Handspülmittel. Auch hier gibt es plastikfreie Alternativen, etwa das Produkt von „ooohne“. Weder in der Verpackung, noch im Produkt (in Form von Mikroplastik) kommt Plastik vor. Zusätzlich ist das Produkt frei von Mineralöl, Duft- und Farbstoffen sowie tierischen Inhaltsstoffen.Das Handspülmittel kann ganz einfach mithilfe von Wasser selbst angerührt und in Pumpspender gefüllt werden.
Mehr unter: https://ooohne.de/
Quellenangabe:
Titelbild: ezhenaphoto/Shutterstock.com