Convenience in der Kita-Küche: Wenn’s eng wird, aber alle satt werden sollen. Mit Rezept-Idee.

Kennst du diese Szenarien? Kurz vor den Kita-Ferien soll möglichst noch alles Frische aus dem Kühlhaus aufgebraucht werden. Zurück aus den Ferien klappt die Frische-Lieferung nicht einwandfrei, die Kinder sind zurück in der Kita, was fehlt sind Obst und Gemüse. Passiert auch: der Koch/ die Köchin ist plötzlich krank, der Caterer liefert zu wenig – oder gar nicht. Ob Convenience in der Kita in solchen Fällen helfen kann?
Diese Situationen sind keine Ausnahmen, sondern Teil des Kita-Alltags. Hier wird geplant, improvisiert, und Kinder werden glücklich gemacht. Nicht nur in den Gruppen, sondern auch in der Küche. Und genau dann zeigt sich, wie wertvoll es ist, ein verlässliches Rezept im Ärmel und die passenden Zutaten im Lager zu haben.
Warum Hülsenfrüchte deine Geheimwaffe sind
Um aus scheinbar wenig etwas Gutes zu zaubern, braucht es vor allem eines: eine klug bestückte Vorratskammer. Und dort sollten Hülsenfrüchte immer ihren festen Platz haben.
(Kicher-)Erbsen, Bohnen und Linsen sind echte Kraftpakete. Sie liefern hochwertiges pflanzliches Eiweiß, reichlich Ballaststoffe und sorgen dafür, dass Kinder lange satt bleiben. Gut für Darm und Verdauung, gut fürs Klima und gut für den Küchenalltag.
Getrocknet oder Konserve?
Ob getrocknet oder vorgegart in der Konserve: Beide Varianten sind absolut vorratstauglich. Die Dosenbohnen, die noch im Lager schlummern, sind also keine Notlösung, sondern ein Zeichen kluger Küchenlogistik. Sie sind schnell einsatzbereit, gut kalkulierbar und zuverlässig, auch dann, wenn der Lieferservice gerade schwächelt.

Ernährungsbildung mit Geschmack
Gemeinsam essen in der Kita ist weit mehr als reine Nahrungsaufnahme.
Am Tisch lernen Kinder nicht nur Messer und Gabel zu benutzen, sondern auch Rituale, Vielfalt und Geschmack kennen. Essen will gelernt sein – genauso wie lesen, schreiben oder rechnen.
Der Esstisch ist ein Lernort. Hier erfahren Kinder, wie Schmecken funktioniert, wie unterschiedlich Lebensmittel sein können und dass Mitmachen Spaß macht. Ernährungsbildung passiert dabei ganz nebenbei und ist ein zentraler Baustein guter Kitaverpflegung.
Ein Gericht, das immer passt
Ein wunderbar bequemes, nährstoffreiches und verlässliches Gericht für solche Tage ist die Bohnen-Tomatencremesuppe. Knoblauch und Zwiebeln lassen sich lange lagern, der Rest kommt ebenfalls aus Vorrat. Klingt einfach? Ist es auch. Und genau darin liegt die Stärke.
Noch mehr Freude bringt die Suppe, wenn Kinder selbst aktiv werden dürfen. Eine kleine Topping-Bar macht aus einem einfachen Gericht ein Mitmach-Erlebnis:
Topping-Ideen für extra Spaß:
- frische Kräuter, wenn vorhanden
- getrocknete Kräuter
- geröstete Sesamsamen
- ein Klecks Joghurt oder Crème fraîche
- geriebener Käse
Rezept: Bohnen-Tomatencremesuppe
Zutaten für 4 Portionen
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
100 g getrocknete Tomaten in Öl (Abtropfgewicht)
2 Dosen weiße Bohnen (420 g Abtropfgewicht)
2 Dosen Tomatenstücke (800 g)
100 ml Apfelsaft
2 TL getrockneter Oregano
1 TL Salz
Brötchen oder Baguette
- Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Knoblauchzehen schälen und grob hacken. Getrocknete Tomaten in grobe Stücke schneiden. Bohnen in ein Sieb abgießen und unter fließendem Wasser abspülen.
- 2 EL Öl von den getrockneten Tomaten in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig andünsten. Mit Tomatenstücken, Apfelsaft und 800 ml Wasser ablöschen. Bohnen, getrocknete Tomatenstücke, Oregano und Salz zugeben, aufkochen lassen und 10 Min. bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.
- Die Suppe mit einem Mixstab glatt pürieren, abschmecken auf Schüsseln verteilen, nach Belieben mit Topping verzieren und mit Brötchen oder Baguette servieren.
Convenience ist kein No-Go
Der DGE Qualitätsstandard Kitaverpflegung zeigt, dass bestimmte Convenience-Produkte in der Kita-Küche ausdrücklich erlaubt und sinnvoll sind. Hülsenfrüchte dürfen beispielsweise vorgegart aus der Konserve eingesetzt werden, ebenso wie Tomaten. Mit anderen Worten: Wer klug kombiniert, kocht nicht schlechter, sondern pragmatisch und professionell.
Fazit
Kita-Küche ist kein Kochwettbewerb. Sie ist Alltagsküche mit Bildungsauftrag, Geschmackserlebnis und Verantwortung. Und oft ist genau das größte Können einer Küche, mit einfachen Mitteln zuverlässig satt und glücklich zu machen, selbst dann, wenn es mal eng wird.
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Quellen:
Titelbild: Sarah Schocke/alexundsarah