Die Zukunft des Fischgenusses: Vegetarische Alternativen in Küchen und Schulmensen

veröffentlicht von Michael Loitz am

Veganer Backfisch in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung

In Küchen und Kantinen denken wir bei Fisch nicht immer gleich an frischen Fisch, sondern ganz oft an beliebte, aber hochverarbeitete Produkte wie Fischstäbchen oder Backfisch. Doch in den letzten Jahren haben vegetarische Fisch-Alternativen als „High Convenience“ Varianten Einzug in die Gemeinschaftsverpflegung gemacht.

Sogar bei meinem letzten Ausflug an den Landungsbrücken in Hamburg ist mittlerweile veganer Backfisch als Alternative im Angebot. Gleich vorweg: Ich finde diese Entwicklung Klasse und besonders bei der Gegenüberstellung von hochverarbeiteten Lebensmitteln, z. B. klassischer Backfisch zu Veganer BackVisch, einfach nur genial! Diese Fisch-Alternativen bieten Vorteile für unsere Gesundheit und die Umwelt, besonders in Kita und Schulmensen der Gemeinschaftsverpflegung kann ich mir den Einsatz sehr gut vorstellen.

Sind Fisch-Alternativen gesünder?

Ob vegetarische Fisch-Alternativen gesünder sind als Ihre Originale, darüber kann und möchte ich an dieser Stelle nichts schreiben. Sicher ist, die vegetarische Option ist nicht ungesünder – und um „Gesundheit“ ging es bei dieser „panierten“ und „frittierten“ Herstellungsweise noch nie. Beide sind hoch verarbeitete Lebensmittel und sollten nur max. 1 x die Woche auf dem Speisenplan stehen (DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kita bzw. in Schulen).

Vergessen wir mal nicht die Remoulade, die auch nicht bei der grünen Version fehlen sollte.

Was man vermuten kann – ohne Fisch heißt: frei von Schwermetallen, Chlorverbindungen und anderen „Ozeanresten“, welche besonders in Seefischen vorkommen können.

Nachhaltigkeit im Fokus

Fischbestände sind weltweit gefährdet und Überfischung ist ein ernstzunehmendes Problem. Vegetarische Fisch-Alternativen können eine nachhaltige Lösung sein, um den Druck auf die Meeresökosysteme zu reduzieren. Sie basieren in der Regel auf pflanzlichen Zutaten wie Soja, Algen oder Pilzen und verursachen einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die Fischereiindustrie.

Die Herstellung dieser Alternativen erfordert weniger Wasser und Energie und produziert weniger Treibhausgase. Auf lange Sicht würden sie helfen, die Ozeane zu schützen und die Lebensgrundlagen der Fischbestände zu erhalten.

Bei den vegetarischen Produkten gibt es natürlich Unterschiede, wie auch in der Verarbeitung von Fisch oder Fleisch zu hochverarbeiteteten Produkten. Aktuell sind gute Startups und renommierte Unternehmen unterwegs, die auch in der Zusammenstellung der Zutaten auf Nachhaltigkeit achten.

…und in Bio-Qualität?

Bei Fisch ist das ja so eine Sache und sprechen wir an dieser Stelle gar nicht an. Die Fisch-Alternativen können in Zukunft jedoch aus Bio-Zutaten zu einem „Bio-Produkt“ bzw. Erzeugnis hergestellt werden. Das wäre noch ein Vorteil in Punkto Nachhaltigkeit.

„In Zukunft“, da mir aktuell keine Fisch-Alternative in Bio-Qualität bekannt ist.

Bequemlichkeit ohne Kompromisse: Fisch-Alternativen in der Gemeinschaftsverpflegung

In Küchen und Kantinen der Gemeinschaftsverpflegung bieten vegetarische Fisch-Alternativen eine Reihe von Vorteilen. Sie sind einfach zuzubereiten und erfordern weniger Aufwand und Zeit als die Zubereitung von frischem Fisch. Dies macht sie zu einer idealen Option, um effizient große Mengen an Mahlzeiten zuzubereiten, wie es in Schulen und Kantinen notwendig ist.

Die vielfältigen Varianten, wie vegane Fischstäbchen, Fischburger oder andere Fischfiguren, bieten Küchenverantwortlichen die Flexibilität, abwechslungsreiche und köstliche Mahlzeiten anzubieten.

„Warum hochverarbeiteten Fisch im Speisenplan einsetzen, wenn ich auch eine hochverarbeitete Fisch-Alternative einplanen kann?“

Nein, ich bin nicht Veganer und habe auch keine Kooperation mit Herstellern von solchen Produkten 😆. Ich liebe sogar Fisch, respektiere diese Tiere jedoch viel mehr als früher. Wenn ich mal „frischen Fisch“ essen möchte, gibt es für mich auch keine Fisch-Alternative. Bei Fleisch ist es für mich etwas ganz anderes – hier kann ich problemlos austauschen.

Fisch-Alternative Gemeinschaftsverpflegung, Fischalternativen, Großküchen, Gemeinschaftsgastronomie, veganer Fisch, Visch, Fischalternative in Schulverpflegung
Fisch oder doch lieber „Visch“ – was darf es sein? Ein ergänzender Beitrag von meiner Kooperationspartnerin Alisia 😎 (Bild: Antonina Vlasova/Shutterstock.com).

Fisch-Alternative in der Schulverpflegung – Beliebt bei Kindern?

Kinder sind oft kritische Esser, und die visuelle Ähnlichkeit und der vertraute Geschmack von vegetarischen Fisch-Alternativen zu ihren herkömmlichen Gegenstücken machen es für sie leichter, sich auf diese nachhaltigere Ernährung in der Schulverpflegung umzustellen. Die attraktive Präsentation und der vertraute Biss dieser Alternativen würde dazu beitragen, dass Kinder ihre Mahlzeiten genießen und sich von dieser Option nicht abgeschreckt fühlen.

Ich kenne Schul-Caterer zwischen 10.000 und 50.000 Essen täglich, die regelmäßig klassische Fischstäbchen und Backfisch anbieten. Was wäre, wenn man 1 x im Monat diese mit einer pflanzlichen Alternative austauscht? Ohne zu rechnen und Nachweise zu recherchieren, sehe ich in dieser Aktion eine enorme Hebelwirkung, um die krasse Überfischung entgegenzuwirken.

Und ob dieses Produkt dann „veganer Backfisch“ oder „Backvisch“ heißen soll oder darf, ist eine andere Diskussion. Mit frischem Kartoffelstampf und Rahmspinat bleibt es ein schmackhaftes Gericht für die Kiddies.

Hier ist eine schöne Übersicht an Fischalternativen: 10 vegane Alternativen zu Fisch, Kaviar und Co von ProVeg e.V.

Fazit

Vegetarische Fisch-Alternativen würden in der Gemeinschaftsverpflegung eine gesunde, nachhaltige und bequeme Möglichkeit bieten, den traditionellen Fischkonsum zu ersetzen. Besonders in Kita und Schulen können sie mit erhöhter Akzeptanz dazu beitragen, die Ernährung zu verbessern, die Umwelt zu schützen und den Speisenplan kreativ zu halten. Die Verwendung dieser Alternativen ist aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung – und niemand sagt, wir dürfen gar keinen Fisch mehr essen.


Quellenangabe:
Inspiriert von ProVeg/www.proveg.com
Verfasst mit Unterstützung von OpenAI’s ChatGPT
Fotos: Michael Loitz/Aus einem Workshop/Tasting


ESSEN & ERNÄHREN, Bio-Beratung Michael Loitz

Michael Loitz

Michael Loitz, der Initiator von ESSEN & ERNÄHREN, bringt seine langjährige Erfahrung als Küchenleiter, Verpflegungsmanager und Auditor in die Qualitätssicherung von Küchen und Kantinen ein. Mit seinem umfangreichen Fachwissen und seiner tiefgreifenden Branchenerfahrung setzt er sich für hohe Standards und innovative Lösungen in der Gemeinschaftsverpflegung ein.