Nachhaltige GV für unsere Zukunft: So Bekämpfen wir Lebensmittelverschwendung bei Kindern und Jugendlichen

veröffentlicht von Misava Macamo am

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In der Welt der Gemeinschaftsverpflegung für Kinder und Jugendliche spielt ein alarmierendes Problem eine zunehmend große Rolle: Was sind die Gründe für die Lebensmittelverschwendung und welche Maßnahmen gibt es? Das möchte ich in diesem Beitrag erläutern.

Die Lebensmittelverschwendung trägt nicht nur zur Ressourcenverschwendung bei, sondern hat auch finanzielle, ökologische und ethische Auswirkungen. Gerade in Zeiten, in denen wir verstärkt auf Nachhaltigkeit und bewussten Ressourceneinsatz achten müssen, ist es von entscheidender Bedeutung, diesem Problem entgegenzutreten.

25 Prozent Müll

Aktuelle Untersuchungen, darunter eine Studie der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, offenbaren schockierende Zahlen: Kindertagesstätten werfen durchschnittlich 19 Prozent und Schulen sogar mehr als 25 Prozent ihrer zubereiteten Speisen weg. Das bedeutet, dass jedes vierte Gericht ungekostet im Müll landet. Diese erschreckenden Daten verdeutlichen, dass dringend gehandelt werden muss, um dieser Verschwendung entgegenzuwirken.

Gründe für die Lebensmittelverschwendung

Die Gründe für diese Verschwendung sind vielfältig und beginnen oft bereits bei der Beschaffung der Lebensmittel. Oftmals werden aus Angst vor Unterversorgung zu große Mengen bestellt, was zu Überproduktion und schlussendlich zur Verschwendung führt. Hinzu kommt, dass das Ausgabepersonal in der Kantine manchmal zu viel oder das Falsche auf die Teller legt. Als Ergebnis essen die Kinder nicht alles auf, was auf ihren Tellern liegt. In einigen Fällen werden sogar vorgefertigte Portionen angeboten, die den individuellen Vorlieben der jungen Esser*innen nicht gerecht werden. Dies alles hat nicht nur ökologische Folgen, sondern belastet auch die Finanzen der Einrichtungen.

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Lebensmittel retten: So gelingt es in Kantinen (Foto: merrymuuu/Shutterstock.com)

Maßnahmen für die Lebensmittelverschwendung

Es gibt jedoch Maßnahmen, die ergriffen werden können, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein effektiver Ansatz ist das Abfallmonitoring, das beispielsweise mithilfe der App „ResourceManager-Food“ der Universität Stuttgart umgesetzt werden kann. Diese Anwendung ermöglicht eine bessere Überwachung und Kontrolle der entstehenden Abfälle und hilft dabei, gezielte Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zusätzlich ist es wichtig, den Speiseplan regelmäßig zu überprüfen und die Schülerinnen und Schüler in den Prozess einzubeziehen, um ihre Vorlieben besser zu verstehen.

Weiterbildung von Fachkräfte und Teams

Die Herausforderung der Lebensmittelverschwendung erfordert ein kollektives Umdenken und Handeln. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Akteur*innen in der Gemeinschaftsverpflegung, von den Küchenleitenden bis hin zum Ausgabepersonal, ihren Beitrag leisten, um die Verschwendung zu minimieren. Gute Maßnahmen sind regelmäßige Weiterbildungen für Fachkräfte und Teams: Durch einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und nachhaltige Praktiken, können wir nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch eine Generation von jungen Menschen erziehen, die Werte wie Nachhaltigkeit und Verantwortung schätzen und in ihre Lebensweise integrieren.

Folgebeitrag: Praktische Tipps zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in der Schulkantine.


Quellenangaben:
Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg/www.landeszentrum-bw.de
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung/www.oekolandbau.de
Ernährung im Fokus/www.bzfe.de
Titelbild: mentalmind/Shutterstock.com


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Misava Macamo

Misava Macamo, qualifizierte Diätassistentin und Ernährungsberaterin mit einem B.Sc. in Diätetik, konzentriert sich auf die Ernährungsbildung in Kitas und Schulen. Sie ist spezialisiert auf die Förderung einer vegetarischen Verpflegung und engagiert sich dafür, Küchenmitarbeitende durch ihre Online-Seminare und Workshops weiterzubilden und zu inspirieren.