Leitungswasser – nachhaltig trinken in der Gemeinschaftsgastronomie

veröffentlicht von Alisia Schrieder am

Leitungswasser – nachhaltig trinken in der Gemeinschaftsgastronomie

Sommer, Sonne, schwitzen – genug zu trinken ist bei Hitze besonders wichtig. In der Gemeinschaftsverpflegung braucht es daher ein ausreichendes Wasserangebot. Dass Limo nicht die beste Wahl ist, sollte geläufig sein. Aber wie kann man das Wasser trinken erleichtern? Und: Ist Mineralwasser wirklich besser als Leitungswasser? Wir schauen uns das Thema Nachhaltigkeit genauer an.

Wie viel Wasser braucht der Mensch?

Bevor wir tiefer in die Thematik einsteigen, ist es vielleicht interessant zu wissen, wieviel man überhaupt trinken sollte. Generell wird empfohlen, am Tag etwa 1,5-2l Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dabei spielen aber auch Faktoren wie Klima, sportliche Aktivität und Alter eine Rolle – und damit ist der Wasserbedarf eines jeden individuell. Besonders bei Anstrengung und im Sommer ist der Bedarf deutlich erhöht. Bei hoher Aktivität sogar um das drei- bis vierfache! Der beste Durstlöscher ist Wasser, aber auch ungesüßte Tees und stark verdünnte Fruchtsäfte.

Leitungswasser, Gemeinschaftsverpflegung
10 Regeln der DGE: Am besten Wasser trinken (Bild: Cegli/Shutterstock.com)

Mineralwasser vs. Leitungswasser

Die Diskussion darum, welches Wasser nun gesünder ist oder nicht, hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Dabei kann man klar sagen, dass Leitungswasser hier in Deutschland das am besten und strengsten kontrollierte Lebensmittel ist! Das regelt die Trinkwasserverordnung. Zusätzlich ist es günstiger als Mineralwasser. Die Verbraucherzentrale rechnet vor: Für 10€ bekommt man etwa 4000l Leitungswasser – aber nur etwa 2-20l Mineralwasser! Damit Mineralwasser in unseren Läden landet, muss es abgefüllt und transportiert werden. Zum Teil wird es sogar importiert, was die CO2-Bilanz zusätzlich schlecht aussehen lässt. Zudem fällt häufig Plastikmüll an, Glasflaschen sind je nach Transportweg nicht immer die bessere Wahl. Auch hier schneidet das Leitungswasser besser ab.

Natürlich kommt es immer auf die Herkunft an, trotzdem kann Leitungswasser direkt aus dem Wasserhahn mit vielen Vorteilen punkten. Es enthält übrigens ebenso Mineralstoffe – je nach Wasser sogar mehr als das aus der Flasche. Damit ist Leitungswasser ein idealer Durstlöscher: Preiswert, nachhaltig und mit wenig Aufwand verbunden.

Leitungswasser in Mensen der Gemeinschaftsverpflegung

Wir wissen es alle: Trinken ist unglaublich wichtig. Am besten ist es, nicht erst zu warten bis man Durst hat, sondern schon vorher zu trinken. Nicht wenige Menschen haben aber Schwierigkeiten damit, regelmäßig und genug zu trinken. Nudging kann dabei helfen und das Trinken „attraktiver“ machen. Eine ganz simple Methode ist das Aufstellen von Wasserspendern. Zum Beispiel im Eingangsbereich der Kantine oder schon auf dem Weg dorthin. Je nach Setting und Lebenswelt bietet sich auch Karaffen mit Leitungswasser in der Gemeinschaftsverpflegung an, z. B. auf den Tischen in der Mensa oder im Betriebsrestaurant. Kleine Hinweise wie „Heute schon getrunken?“ in Form von ansprechenden Grafiken oder Plakaten kann zusätzlich daran erinnern.

Das sollte sich dabei nicht auf Gäste beschränken, sondern auch die Mitarbeitenden in Küche und Service ansprechen! Denn hier wird im geschäftigen Arbeitsalltag nicht selten das Trinken vergessen – obwohl der Wasserhahn oft direkt vor der Nase ist. Hier ist also Sensibilisierung gefragt und vielleicht kann die ein oder andere Nudging-Strategie helfen. Wie wäre es zum Beispiel mit hübschen, wieder verwendbaren Trinkflaschen, die aufgefüllt werden können?

Infused-Water im Trend

Genug trinken ist das eine, die richtige des Getränks das andere. Viele mögen das durchaus fade Wasser nicht so gerne. Aber dem kann man Abhilfe schaffen: Wie wäre es mit Gurken-Limetten-Wasser? Zitrone-Minze oder sogar Ingwer? Orange-Rosmarin? Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, das pure Wasser etwas geschmackvoller zu machen. Mitarbeitende in Küche und Service können dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen und das Leitungswasser mit allerlei wertvollen Rohstoffen aufwerten. Und weil das auch viel schöner aussieht als die durchsichtige Flüssigkeit, tut das Nudging dann sein Übriges, um die Kreationen auch an die Besuchenden zu bringen.

Für 1l Zitronen-Minze-Wasser braucht es:

  • 1l Leitungswasser
  • ½  Zitrone in Scheiben
  • 1-2 Zweige Minze

In ein Gefäß geben und einige Stunden ziehen lassen. Die Mengen lassen sich natürlich entsprechend hoch rechnen.

Noch viel mehr Ideen finden sich im Internet oder auch bei der Verbraucherzentrale NRW. Oder einfach selbst kreativ werden und probieren, was schmeckt!


Quellenangaben:
Das ideale Getränk/www.verbraucherzentrale.nrw
Leitungswasser/www.verbraucherzentrale.de
Interview zu Leitungswasser/www.station-ernaehrung.de
Getränkeversorgung/www.schuleplusessen.de
Wasser: Gesund trinken/www.bzfe.de

Titelbild: VladKK/shutterstock


Alisia Schrieder

Alisia Schrieder

Alisia Schrieder, Expertin in Ernährungsmanagement und Diätetik, spezialisiert auf Social Media, Blogging und Artikel für Fachzeitschriften. Sie bringt frische Ideen und fundiertes Wissen über pflanzliche Ernährung in jedes Projekt, um Tischgäste gezielt zu sensibilisieren und zu inspirieren.